Wasserpflanzen für Wasserschildkröten

Neben den aufgeführten Wasserpflanzen kann man grundsätzlich alle im Zoohandel angebotenen echten Unterwasserpflanzen auch an Schildkröten verfüttern. Besonders gut angenommen werden jedoch in der Regel Wasserlinsen, Froschbiss und Stängelpflanzen. Ein netter Gartenteich-Besitzer ist im Sommer eine gute Quelle für allerlei Leckereien aus dem Teich: Wasserpest, Seerosenblätter und Wasserlinsen wachsen dort gut und werden von vielen Teichbesitzern ohnehin regelmäßig ausgedünnt.

Der zackige Schnabel dieser Rio-Grande-Schmuckschildkröte (Pseudemys gorzugi) eignet sich gut zum Fressen von Wasserpflanzen

Wasserpest, Elodea spp.

Die Wasserpest hat ihren Namen daher, dass sie sich oft wie die Pest vermehrt. Ursprünglich kam Wasserpest nur in Amerika vor, inzwischen gibt es Wasserpest aber weltweit. Die Kanadische Wasserpest (Elodea canadensis), die Argentinische Wasserpest (Elodea callitrichoides) und die Schmalblättrige Wasserpest (Elodea nuttallii) kommen auch in deutschen Gewässern vor.

Alle Wasserpest-Arten (Elodea spp.) sind gute Wasserschildkröten-Futterpflanzen. Sie sind sehr Kalzium-reich.

In der Aquaristik sind Wasserpest-Arten beliebte Wasserpflanzen. Sie lassen sich durch teilen der Stängel gut vermehren. Wasserpest kann eingepflanzt und frei schwimmend kultiviert werden. Eine besondere Düngung braucht sie nicht, aber viel Licht.

Links Dichtblättrige Wasserpest (Egeria densa) und recchts Kanadische Wasserpest (Elodeo canadensis)

Die Argentinische oder Dichtblättrige Wasserpest (Egeria densa) gehört nicht zur Gattung Elodea. Auch die Grundnessel (Hydrilla verticillata) wird gelegentlich mit Wasserpest verwechselt. Beide Arten sind aber ebenfalls gute Futterpflanzen.

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Wasserlinsen, Lemna spp.

Die bekannteste Art ist die Kleine Wasserlinse (Lemna minor). Aber auch Bucklige Wasserlinsen (Lemna gibba), Zierliche Wasserlinsen (Lemna minuta) und Dreifurchige Wasserlinsen (Lemna trisulca) kommen in Mitteleuropa vor. Keine Wasserlinsen im strengen Sinne, aber vom Aussehen ähnlich, sind Wurzellose Zwergwasserlinsen (Wolffia arrhiza) und die deutlich größere Vielwurzelige Teichlinse (Spirodela polyrhiza).

Wasserlinsen verschiedener Lemna-Arten

Im Volksmund werden Wasserlinsen auch als Entengrütze bezeichnet

Welche Wasserlinse man verfüttert ist den Wasserschildkröten aber egal. Alle Wasserlinsen sind tolle Futtermittel. Auch Schlüpflinge von Zierschildkröten, Schmuckschildkröten, Höckerschildkröten und anderen Arten die sich teilweise von Pflanzen ernähren, fressen schon gerne Wasserlinsen.

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Wasserlinsen sind Schwimmpflanzen an der Gewässeroberfläche

In einem Fisch-Aquarium vermehren sich Wasserlinsen oft extrem, so dass befreundete Aquarianer meistens gerne bereit sind Wasserlinsen als Schildkrötenfutter abzugeben. Gartenteiche und Tümpel sind ebenfalls oft gute Quellen für Wasserlinsen.

Ich gebe regelmäßig so viele Wasserlinsen auf die Wasseroberfläche, dass diese komplett bedeckt ist. Gerade wenn man mal übers Wochenende nicht da ist, ist dies eine ideale Futtermöglichkeit! Die Schildkröten bedienen sich dann nach und nach bis auch die letzte Wasserlinse weg ist.

Wie der Name schon andeutet hat die Vielwurzelige Teichlinse viele Wurzeln. Außerdem ist sie größer als Lemna-Wasserlinsen. Zudem ist die Unterseite der Blätter von Spirodela polyrhiza dunkelpurpur und nicht grün. Meistens kommt sie, wie im Bild, gemeinsam mit anderen Wasserlinsen vor.

Wasserlinsen haben eine tolle Nährstoffzusammensetzung. Das Protein von Lemna minor enthält zum Beispiel von den essentiellen Aminosääuren Lysin und Methionin mehr als die meisten anderen pflanzenlichen Proteine und ähnelt in dieser Hinsicht stärker dem tierischen Protein. Außerdem enthalten Wasserlinsen viel Beta-Carotin und Mineralstoffe.

Wassersalat, Pistia stratiotes

Wassersalat wird auch als Muschelblume bezeichnet. Sie kommt ursprünglich aus den Tropen. Im Frühjahr wird sie als Schwimmpflanze für den Gartenteich angeboten. Dort vermehrt sie sich nach einer Eingewöhnungszeit gut und kann zum Verfüttern regelmäßig ausgedünnt werden. Wassersalat ist nicht frosthart, im Winter stirbt die Pflanze daher. Von vielen Wasserschildkröten wird Wassersalat gerne gefressen.

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Wasserschrauben, Vallisneria spp.

Wasserschrauben kommen in den Tropen und Subtropen vor. In der Aquaristik sind die Arten Schrauben-Vallisnerie oder Gewöhnliche Wasserschraube (Vallisneria spiralis), Amerikanische Wasserschraube (Vallisneria americana) und Zwerg- oder Riesen-Vallisnerie (beide gehören zur Art Vallisneria nana) am verbreitetsten. In der Natur fressen Wasserschildkröten auch Wasserschrauben. Alle Wasserschrauben-Arten sind ein gutes Futtermittel.

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Wasserpest & Wasserschrauben

Wasserstern, Callitriche sp.

Wassersterne können sowohl unter Wasser, als auch an Land wachsen. Sie sind als eine der wenigen Wasserpflanzen auch im Winter grün. Das macht sie für winterwache Wasserschildkröten zu einem interessanten Futter.

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Eine Rückenstreifen-Zierschildkröte im Schlaraffenland: lauter leckerer Sumpf-Wasserstern (Callitriche palustris)

Hornkraut, Ceratophyllum sp.

Hornkraut wird auch als Hornblatt bezeichnet. Hornkraut steht bei meinen Wasserschildkröten oft auf dem Speiseplan, besonders im Winter da es sich im Aquarium bei mir schneller vermehrt als Wasserlinsen. Am häufigsten kommt die Art Raues Hornkraut (Ceratophyllum demersum) vor. Im Freiland gewachsenes Hornkraut ist deutlich härter, als im Aquarium gewachsenes. Daher fressen Wasserschildkröten die Aquarien-Version lieber.

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Hornkraut bildet keine Wurzeln, es wächst frei schwimmend

Teichlebermoos, Riccia fluitans

Diese Schwimmpflanze ist weltweit verbreitet, bei mir im Aquarium vermehrt sie sich recht gut, daher bekommen meine Schildkröten überschüssige Pflanzen. Teichlebermoos kann auch im Gartenteich kultiviert werden und vermehrt sich dort im Sommerhalbjahr extrem gut.

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Froschbiss, Limnobium spp.

Diese Schwimmpflanze wird gerne gefressen. Den Wasserschildkröten ist es egal, ob es der Nordamerikanische Froschbiss (Limnobium spongia) oder der Südamerikanische Froschbiss (Limnobium laevigatum) ist. In Europa kommt der Gewöhnliche Froschbiss (Hydrocharis morsus-ranae) vor, auch er kann verfüttert werden.

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Erst wenn der Bestand sehr dicht ist, heben sich die Blätter des Froschbisses von der Wasseroberfläche ab

Haarnixen, Cabomba spp.

Die Karolina-Haarnixe (Cabomba caroliniana) wird von nordamerikanischen Wasserschildkröten in der Natur gefressen. Weil sie als invasiv gilt, darf sie in der EU jedoch nicht mehr verkauft werden. Die verwandte Riesen-Haarnixe (Cabomba aquatica) und allen anderen Haarnixen sind jedoch genauso geeignete Futtermittel.

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Algenfarne, Azolla spp.

Algenfarne werden auch als Feenmoos bezeichnet. Im Frühjahr werden sie als Schwimmpflanze für Gartenteiche angeboten. Meistens ist es Großer Algenfarn (Azolla filiculoides). Das was als Azolla caroliniana angeboten wird, ist auch Azolla filiculoides, es handelt sich um ein Synonym.

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Großer Algenfarn (Azolla filiculoides) zwischen Wasserlinsen

Schwimmlebermoos, Ricciocarpos natans

Das Schwimmlebermoos wird in der Natur von anderen Schwimmpflanzen, wie Wasserlinsen, oft verdrängt. Da es in der Natur dadurch gefährdet ist, sollte es nur aus Aquarienkultur verfüttert werden.

Schwimmfarn, Salviana spp.

Der Schwimmfarn wird auch als Büschelfarn bezeichnet. Er gehört zu den im Frühjahr als Schwimmpflanze für den Gartenteich angebotenen Arten. Auf dem Teich vermehrt er sich im Sommer gut. Wasserschildkröten fressen ihn gerne, selbst viele Klappschildkröten nehmen ihn gut an. Die angebotenen Arten ist meistens der Kleinohrige Schwimmfarn (Salviana auriculata) und der Gemeine Schwimmfarn (Salviana natans). Der Riesen-Schwimmfarn (Salvinia molesta) steht auf der EU-Liste invasiver Arten und darf nicht gehandelt werden.

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Schwimmfarn wird im Frühjahr und Sommer als Teichpflanze verkauft, ist aber auch eine gute Futterpflanze für Wasserschildkröten

Tausendblatt, Myriophyllum spp.

Es gibt fast 50 Tausendblatt-Arten, alle kommen als Futterpflanze für Wasserschildkröten in Betracht. Die zwei Arten Brasilianisches Tausendblatt (Myriphyllum aquaticum) und Verschiedenblättriges Tausendblatt (Myriophyllum heterophyllum) gelten in der EU als invasiv. Alle Tausendblatt-Arten sind als Futtermittel geeignet.

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Grünes Tausendblatt (Myriophyllum scabratum)

Nixkraut, Najas spp.

In der Aquaristik am weitesten verbreitet ist das Guadeloupe-Nixkraut (Najas guadalupensis) und das Indische Nixkraut (Najas indica). Als Futterpflanze sind alle Nixenkräuter geeignet.

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Nixkraut (Najas guadalupensis)

Schwertpflanzen, Echinodorus spp.

In der Aquaristik sind viele Schwertpflanzen gern gepflegte Wasserpflanzen. Die Große Amazonas-Schwertpflanze (Echinodorus bleheri) ist die bekannteste Art. Neben den etwa dreißig Arten gibt es auch noch viele Zuchtformen. Alle können verfüttert werden.

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Schwarze Amazonas-Schwertpflanze (Echinodorus parviflorus)

Pfeilkraut, Sagittaria spp.

Von den Pfeilkräutern ist vor allem das Flutende Pfeilkraut (Sagittaria subulata) als Wasserpflanze verbreitet. Alle Pfeilkräuter sind geeignete Futterpflanzen.

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Feinblättriger Sumatrafarn, Ceratopteris thalictroides

Der Feinblättrige Sumatrafarn kann gut wuchern und wird von Wasserschildkröten gerne gefressen. Er wird manchmal auch Wasserstern genannt. Auch andere Ceratopteris-Arten sind geeignet, wie zum Beispiel der Gehörnte Hornfarn (Ceratopteris cornuta).

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Feinblättriger Sumatrafarn (Ceratopteris thalictroides)

Brasilianischer Wassernabel, Hydrocotyle leucocephala

In manchen Fisch-Aquarien wuchert Wassernabel wie verrückt, es ist eine gute Futterpflanze.

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Brasilianischer Wassernabel (Hydrocotyle leucocephala)

Japanisches Schaumkraut, Cardamine lyrata

Das Japanische Schaumkraut ähnelt auf dem ersten Blick dem Wassernabel, ist aber feiner.

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Japanisches Schaumkraut (Cardamine lyrata)

Kleine Ambulia, Limnophila sessiliflora

Die Pflanze Kleine Ambulia wird auch Blütenstielloser Sumpffreund genannt.

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Kleine Ambulia (Limnophila sessiliflora)

Fadenalgen

Im Gartenteich stören Fadenalgen, daher werden sie oft mühselig bekämpft. Aber man sollte nicht mit der chemischen Keule vorgehen, sondern sie besser herausholen und an die Schildkröten verfüttern. Algen werden von den meisten Wasserschildkröten-Arten auch in der Natur verspeist. Sie sind ein gesundes und beliebtes Futtermittel.

Delikatess-Mischung für Wasserschildkröten: Fadenalgen und Wasserlinsen

Im Gartenteich kommen verschiedene Grünalgen vor, die als Fadenalgen angesprochen werden. Eine Unterscheidung ist schwierig. Denn immerhin gibt es Pie mal Daumen 8000 Arten Grünalgen. Egal, alle kann man verfüttern.

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Fadenalgen sind im Teich lästig, aber ein gutes Wasserschildkröten-Futter

Nährstoffe in Wasserpflanzen

Alle Wasserpflanzen enthalten sehr viel Wasser und nur etwa 3 Prozent Trockensubstanz. Zum Vergleich: Salat hat etwa 4 % Trockensubstanz, Löwenzahn jedoch 11,3 %. Die Trockensubstanz hat es jedoch in sich, das Kalzium-Phosphor-Verhältnis von nahezu allen Wasserpflanzen ist weit über dem geforderten Wert von zwei. Außerdem zeichnen sie sich durch wenig Protein und Fett, sowie eine ordentliche Portion Rohfaser aus.

Nährstoff-Analyse von verschiedenen Wasserpflanzen. Der Wassergehalt von Wasserpflanzen liegt bei 97 %.

Vitamine in Wasserpflanzen

ElodeaMyriophyllumVallisneria
Beta-Carotin mg/kg TS22221417,5
Thiamin mg/kg TS11,287,835,49
Vitamin C mg/kg TS105248757
Vitamin D000
Nelson, J. W., & Palmer, L. S. (1939). I. Nutritive value and general chemical composition of species of Elodea, Myriophyllum, Vallisneria, and other aquatic plants. – Univ. Minn. Agric. Exp. Sta. Tech. Bull, 136, S. 1-34.