Trüb ist nicht gleich trüb. Das Aquariumwasser im Schildkrötenbecken kann verschiedene Formen der Trübung haben. Hier soll es der Reihe nach um alle gehen: milchig-trüb, viele Schwebstoffe, grünes Wasser und gelbes Wasser.
Das Problem des stinkenden Wassers im Schildkröten-Aquarium wird auf einer eigenen Seite behandelt.
milchig-trüb
Insbesondere bei einem eingerichteten Schildkrötenaquarium kann es zu milichigen Trübungen durch Bakterien kommen. Dies legt sich nach einiger Zeit (dem sogenannten Einfahren) wieder. Tritt eine milchige Trübung später auf, befinden sich zu viele Nährstoffe im Wasser. Ein großer Wasserwechsel hilft. Die biologische Filterung sollte möglichst auch verbessert werden. Ein kleiner Innenfilter ist mit den Ausscheidungen von Wasserschildkröten oft überfordert. Für Klapp- und Moschusschildkröten sind Hamburger Mattenfilter eine tolle Möglichkeit mit einer großen biologischen Aktivität. Für größere Wasserschildkröten und insbesondere für Wasserschildkröten die sich (zum Teil) pflanzlich ernähren empfehle ich Topf-Außenfilter. Wenn du das Problem einer milchigen Trübung des Aquarienwassers hast, dann solltest du zudem deine Futtermenge kritisch hinterfragen.
viele Schwebstoffe
Gerade wenn Wasserschildkröten viel pflanzliche Nahrung fressen, wie es bei vielen Arten notwendig ist, dann gibt es viele Schwebeteilchen im Wasser. Aber auch von ihrer Haut lösen sich regelmäßig kleine alte Hautfetzen. Zudem kommen noch alte Panzerplatten (im ganzen oder in kleinen Stücken) hinzu. Daher sind in einem Schildkrötenaquarium immer mehr Schwebeteilchen als in einem Fischaquarium. Mit einer Lage feinem Schaumstoff oder einem Filterwatte im Filter kann man dem etwas entgegenwirken. Ganz Herr über die Sache wird man aber niemals werden.
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Mit einem Wasserklärer kann auch versuchen die Schwebstoffe zu reduzieren. Ein Wasserklärer ist eine Flüssigkeit, die kleine Schwebstoffe verklumpen lässt, so dass sich vom Filter aufgefangen werden. Zunächst wird das Wasser dadurch noch trüber, nach dem hinzufügen zum Aquarienwasser sieht man richtige Wolken. Aber nach einem Tag ist das Wasser deutlich klarer.
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Gelbstich / Braunstich
Ein gewisser Gelbstich des Wassers ist normal und lässt sich nicht vermeiden. Glasklares Wasser, wie frisch aus der Leitung, gibt es auch im Aquarium mit Fischbesatz nicht. Das Wasser im Aquarium ist in der Regel etwas gelblich. Das gelbe sollen wohl Fulvosäuren sein, die sind für die Schildkröte unbedenklich. Fluvosäuren entstehen (genau wie Huminsäuren) bei der Zersetzung von Pflanzenmaterial (von Wasserpflanzen, Futterpflanzen, Algen, Pellets…).
Häufig bekommt das Wasser auch von Holz (Weidenholzbrücken, Kork, Moorkienholz, Wurzeln) einen leichten Farbstich, da sich die im Holz enthaltenen Huminsäuren lösen. Je länger das Holz schon im Wasser ist, desto mehr Farbstoffe sind schon ausgewaschen. Daher ist dieser Effekt am Anfang, wenn das Holz frisch ins Wasser gekommen ist, am größten. Auch wenn du Laub (Eichenlaub, Buchenlaub etc.) im Aquarium hast lösen sich aus diesem Huminsäuren und färben das Wasser leicht bräunlich.
Stört dich der Gelb- oder Braunstich, dann hilft dagegen zunächst ein Wasserwechsel. Das frische Wasser hat ja noch keine Farbstoffe angenommen. Aber nach ein paar Tagen ist der Gelbstich natürlich wieder da. Man kann die Farbstoffe mit Aktivkohle aus dem Wasser bekommen. Dazu wird pro 100 Liter Wasser etwa 10-20 g Aktivkohle in den Filter gegeben. Da die Aktivkohle nach einiger Zeit die gebundenen Stoffe wieder abgibt empfehle ich sie einmal pro Woche gegen neue auszutauschen. Man kann sie nicht reaktivieren, sondern muss sie leider entsorgen.
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grünes Wasser
Grünliche Trübungen entstehen meistens durch Algen. Nach einiger Zeit verschwindet die Algenblüte im Aquarium normalerweise von allein. Im Schildkrötenteich kann man dem Filter einen UV-C-Klärer* vorschalten. Die UV-C-Strahlen sorgen dafür, dass die Algen abgetötet werden, dann verklumpen sie und werden vom Filter zurückgehalten.
