Leber- und Nierenerkrankungen bei Wasserschildkröten

Ursachen

Wasserschildkröten werden leider oftmals falsch ernährt. Insbesondere wenn Gemischtköstler, wie es fast alle Wasserschildkröten sind, mit zu viel tierischen Futtermitteln gefüttert werden, kommt es zu einer starken Belastung von Leber und Nieren. Leider fressen viele Wasserschildkröten aber die tierischen Futtermittel lieber als Wasserpflanzen, Salat und Wildkräuter. Daher muss der Schildkrötenpfleger seine Wasserschildkröte dazu „zwingen“ und die Futtermenge entsprechend rationieren. Die meisten Wasserschildkröten werden zu reichhaltig gefüttert! Um die durch die Nahrung aufgenommenen Proteine zu verstoffwechseln werden sowohl die Leber, als auch die Nieren immens gefordert. Manchmal überfordert. Dann kann es zu Leber- und Nierenerkrankungen kommen.

Ein weiterer Faktor ist die Unterbringung, insbesondere die Beleuchtung. Damit die Organe richtig funktionieren können sind sie auf Wärmezufuhr angewiesen, man benötigt also nicht nur einen Sonnenplatz, sondern muss dort auch für entsprechende Strahlungswärme sorgen.

Der dritte Faktor für Nieren- und Lebererkrankungen ist der Jahresrhythmus. Den Wasserschildkröten sollte ein natürlicher Verlauf mit unterschiedlichen Beleuchtungszeiten und Wassertemperaturen über das Jahr geboten werden. Wenn die Jahreszeiten nicht wie in der Natur nachgestellt werden kann es zu hormonellen Entgleisungen und dadurch herabgesetzte Lebenskraft führen.

Symptome

Die äußeren Zeichen für eine Leber- oder Nierenerkrankung sind unspezifisch. Die Schildkröten sind träge und zeigen eine reduzierte Futteraufnahme.

Sowohl Nieren- als auch Lebererkrankungen können zu einer Panzererweichung führen!

Diagnostik

Bei einem schildkrötenerfahrenen Tierarzt kann mit Hilfe von Blutuntersuchungen, Ultraschall-Untersuchungen und ggf. einer Biopsie von Leber oder Nieren die Diagnose gestellt werden. Ohne weiterführende Untersuchungen, nur durch Inaugenscheinnahme kann solch eine Erkrankung nicht sicher erkannt werden. Bei der Untersuchung kann dann eventuell auch festgestellt werden ob Bakterien oder Parasiten an der Erkrankung beteiligt sind.

Therapie

Die Therapie von Lebererkrankungen und Nierenerkrankungen ist schwierig, langwierig und undankbar. Denn eine vollständige Heilung kann man oft nicht erreichen, sondern nur eine Verbesserung der Situation. Solche Schildkröten bleiben zeitlebens Patienten. Daher ist es absolut notwendig seine Wasserschildkröten artgerecht und abwechslungsreich zu ernähren, sowie ihre Ansprüche an die Temperaturen zu erfüllen.

Mit Infusionen, Mineralstoffen, Aminosäuren und Vitaminen kann der Tierarzt versuchen die Symptome zu mildern. Sollten Bakterien nachgewiesen werden, so sind Antibiotika angezeigt. Bei einem Parasitenbefall werden die Schildkröten entsprechend entwurmt. Der Schlüssel zum Erfolg ist aber letztendlich auch die Haltung der Wasserschildkröte zu verbessern.

Diese Seiten sollen Ihnen nur als ersten Anhaltspunkt dienen wenn ihre Schildkröte krank sein sollte. Bitte versuchen Sie keinesfalls ihre Schildkröte selbst zu behandeln, dies kann sich nur zum Nachteil ihrer Schildkröte auswirken. Gehen Sie lieber einmal zu viel als zu wenig zu einem schildkrötenerfahrenen Tierarzt