Schildkröten-Pudding

Gemeint ist natürlich ein Pudding für Schildkröten und nicht aus Schildkröten 😉 Schildkrötenpudding zu kochen lohnt sich nur wenn man mehrere Tiere hat, bei zwei Schildkröten lohnt es sich nicht. Auch Schildkrötenpudding ist nicht als Alleinfutter geeignet, da auch er auf Dauer zu einseitig ist. Das Rezept auf dieser Seite ergibt etwa 50-100 Portionen in Eiswürfelgröße (je nachdem wie groß die Eiswürfel sind).

Schildkrötenpudding wird auch Aspikfutter oder Geleefutter für Wasserschildkröten genannt

Schildkrötenpudding ist super, wenn man seinen Wasserschildkröten etwas gesundes Futter untermogeln möchte. So fressen einzelne Exemplare nicht gerne Möhren. Möhren sind aber super Vitamin-Lieferanten. Im Pudding wird ihr Geschmack von Shrimps oder Fisch überdeckt und selbst hartnäckige Verweigerer bekommen so ihre Vitamine!

Zutaten

Oft wird als zusätzliche Zutat ein Farbstoff empfohlen. Meine Erfahrung: Wasserschildkröten fressen den Pudding auch ungefärbt problemlos.

Zwei Geschmacksrichtungen des Geleefutters für Wasserschildkröten: Shrimp-Möhre und Fisch-Spinat

Zubehör

  • Eiswürfelformen, Pralinenformen oder ähnliches
  • Rührschüsseln
  • Pürierstab oder Standmixer

Zubereitung

Als erstes nimmst du die Gelatine und legst sie in einen Topf. Zum Einweichen kommt dann soviel kaltes Wasser darauf, dass sie gerade so vom Wasser bedeckt ist. Etwa einen halben Liter Wasser brauchst du vermutlich.

Dann geht es an die Hauptzutaten, als Beispiel nehmen wir jetzt mal Shrimps und Möhren. Beides muss zunächst etwas klein geschnitten und dann fein püriert werden. Tipp: setzt du der Masse etwas Wasser oder Möhrensaft hinzu püriert es sich leichter.

Shrimps sind als Krebstiere ein naturnahes und schmackhaftes Futtermittel für Wasserschildkröten. Die Möhren liefern viele Vitamine und andere pflanzliche Nährstoffe.

HERTWIG (2001) führt Entzündungen und Abszesse im Maul und Rachen seiner Schildkröten auf Grätensplitter im Gelatinefutter zurück und verwendet daher nur noch entgräteten Fisch für das Futter. Die dadurch fehlenden Mineralstoffe werden durch Futterzusätze ausgeglichen.

Anschließend wird der pürierten Masse das Heupulver hinzugefügt. Das Heupulver wird normalerweise für Kaninchen und Nagetiere eingesetzt. Es kommt im Schildkrötenpudding insbesondere als Rohfaser-Quelle zum Einsatz.

Nun werden das Ei, das Öl und der Möhrensaft untergemischt und das Vitaminpulver sowie Algenkalk eingerührt. Es soll eine zähflüssige Masse entstehen. Gegebenenfalls kannst du mit etwas mehr Möhrensaft die Masse flüssiger bekommen. Ist die Masse viel zu flüssig, kannst du sie mit weiterem Heupulver andicken.

Kochst du deinen Schildkrötenpudding mit Fisch, werden nun auch 4 Vitamin B-Tabletten eingerührt. Vorher musst du sie mit einem Mörser zu einem Pulver verarbeiten. Fisch kann nämlich Thiaminase enthalten!

Die Mischung wird nun auf dem Herd erwärmt. Ebenso wird, in einem separaten Topf, die eingeweichte Gelatine erwärmt. Beide Töpfe werden auf etwa 40 °C erwärmt. Sobald sich die Gelatine vollständig aufgelöst hat, wird sie langsam in die Masse eingerührt. Die Pudding-Rohmasse muss gut verrührt werden. Anschließend wird sie in die Eiswürfel- oder Pralinenförmchen gefüllt.

Zunächst sollte der Pudding dann für etwa zwei Stunden im Kühlschrank abkühlen. Anschließend kann er dann eingefroren werden und hält sich so ein paar Monate. Vor dem Verfüttern muss der Pudding natürlich erst wieder aufgetaut werden.

Wenn der Pudding nicht fest wird, sondern eine pampige Masse bleibt, dann hast du zu wenig Gelatine verwendet oder die Gelatine ist zu warm geworden. Am besten mit Thermometer arbeiten.

Literatur

Artner, B. (1998): Eine neue Variante des Gelatinefutterpuddings für Wasserschildkröten. – Emys, 5 (3): 20-22

Budischek, A. (2005): Geleefutter für Wasserschildkröten.- Sacalia, St. Pölten 6 (3): 5-8

Büttner, E. (2021): Meine Erfahrungen bei der Ernährung von Wasserschildkröten. – Marginata, 18(2), S. 26-30.

Hackethal, U. (1998): Schildkrötenfutter – die Qual der Wahl? – Journal der AG Schildkröten, 7 (1): 21-22

Hertwig, S. (2001): Ökologie, Haltung und Fortpflanzung im Terrarium von Graptemys caglei, G. flavimaculata, G. nigrinoda nigrinoda und G. oculifera. – Salamandra, 37 (1): S. 21-48.

Müller, G. (1987): Schildkröten. – Stuttgart (Eugen Ulmer Verlag), 214 S.

Pfau, B. & J. Wiechert (2003): Gedanken zur Fütterung von Wasserschildkröten. – Emys, 10 (4): S. 4-50.