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Verbreitung
Die Gelbtupfen-Höckerschildkröte kommt in den USA ausschließlich im Bundesstaat Mississippi vor (TTWG 2017), sie bewohnt den Pascogoula-Fluss und seine Nebenflüsse (ERNST & LOVICH 2009).
Größe und Gewicht
Weibliche Graptemys flavimaculata erreichen eine Panzerlänge von maximal 18 cm, männliche Gelbtupfen-Höckerschildkröten werden hingegen maximal 11 cm groß. In der Natur wiegt ein ausgewachsenes Weibchen durchschnittlich 1,135 kg, die kleineren Männchen hingegen nur 0,154 kg (ERNST & LOVICH 2009).
Ernährung
Unterschiede in der Ernährung zwischen Jungtieren und ausgewachsenen männlichen & weiblichen Gelbtupfen-Höckerschildkröten (nach LINDEMAN 2013):
Futter | jung | männl. | weibl. |
Weichtiere | – | 0-0,1 % | 0-49% |
Schwämme | 86-92 % | 67-98 % | 51-58 % |
Moostierchen | 0-4 % | 0,01-0,3 % | 0,01-0,1 % |
Insekten | 4-15 % | 1-5 % | 0,3-42% |
Algen | 0,3 % | 0,7-38% | 0,1 % |
Überwinterung
SEEBER (2022) überwintert seine Gelbtupfen-Höckerschildkröten kühler, für drei Monate bei 6 °C. Ab Mitte Oktober reduziert er die Beleuchtung von den sonst bei ihm üblichen 12 h wöchentlich um zwei Stunden bis sie Ende November komplett aus bleibt. Die Wassertemperatur beträgt bei ihm Mitte November noch 18 °C, wird dann für eine Woche auf 10 °C reduziert, um dann die Schildkröten bei 6 °C in den Kühlschrank zu überführen, dort bleiben die Schildkröten von Anfang Dezember bis Ende Februar.
Zucht
Weibliche Pracht-Höckerschildkröten erreichen mit einer Panzerlänge von 14,9 cm die Geschlechtsreife, Männchen schon mit einer Bauchpanzerlänge von 6,7 cm (CAGLE 1954). In der Natur legen weibliche Graptemys flavimaculata in der Zeit von Mai bis August ihre aus drei bis neuen Eiern bestehenden Gelege ab. Die meisten Weibchen haben in der Natur nur ein Gelege, aber bis zu drei sind möglich. Bei Problemen mit der Eiablage sollte man sich vor Augen führen, dass die Weibchen in der Natur ihre Eier 1,3-17,1 m vom Gewässer entfernt und 34,2-134,6 cm über der Wasseroberfläche ablegen (ERNST & LOVICH 2009).
Ein Schlüssel zum Erfolg der Nachzucht von Höckerschildkröten ist die Trennung der Geschlechter. Nur zur Paarung werden Männchen und Weibchen zusammen gesetzt. Während ich dies nur für ein paar Tage mache, werden von anderen Züchtern die Tiere für drei Monate im Jahr (nach der Überwinterung: März bis Mai) in einem Aquarium gepflegt (SEEBER 2022).
Um gezielt das Geschlecht der Jungtiere zu beeinflussen, kann man die Eier bei konstanten 26 °C für Männchen bzw. bei 32 °C für Weibchen bebrüten. Die Baby-Schildkröten schlüpfen dann nach etwa 60 bzw. 80 Tagen (SEEBER 2022).
Literatur
Cagle, F. R. (1954): Two new species of the genus Graptemys. – Tulane Studies in Zoology, 1(11), S. 165-186.
Hertwig, S. (2001): Ökologie, Haltung und Fortpflanzung im Terrarium von Graptemys caglei, G. flavimaculata, G. nigrinoda nigrinoda und G. oculifera. – Salamandra, 37 (1): S. 21-48.
Hertwig, S. & C. Hohl (2000): Sawbacks – Haltung und Zucht kleiner Graptemysarten Teil 1. – Schildkröte, 2 (1): S. 4-9.
Hertwig, S. & C. Hohl (2000): Sawbacks – Ernährung und Zucht von Sägerückenschildköten. – Schildkröte, 2 (2): 54-59
Müller, M. (1996): Handbuch ausgewählter Klimastationen der Erde. – Trier (Forschungsstelle Bodenerosion der Universität Trier Mertesdorf [Ruwertal] 5) 400S.
Turtle Taxonomy Working Group [Rhodin, A.G.J., J.B. Iverson, R. Bour, U. Fritz, A. Georges, H.B. Shaffer & P.P. van Dijk] (2017): Turtles of the World: Annotated Checklist and Atlas of Taxonomy, Synonymy, Distribution, and Conservation Status (8th Ed.). – In: Rhodin, A.G.J., J.B. Iverson, P.P. van Dijk, R.A. Saumure, K.A. Buhlmann, P.C.H. Pritchard & R. A. Mittermeier (Hrsg.): Conservation Biology of Freshwater Turtles and Tortoises: A Compilation Project of the IUCN/SSC Tortoise and Freshwater Turtle Specialist Group. – Chelonian Research Monographs 7: S. 1–292.
Roddewig, Ewald (2013): Gemeinsame Haltung von Männchen verschiedener Arten Wasserschildkröten? – Marginata, Münster, 10 (3): 52-57.
Seeber, S. (2022): Erfahrungen in der Haltung und Nachzucht der Gelbtupfen Höckerschildkröte (Graptemys flavimaculata). – Radiata 31(4): S. 25-37.