In Gefangenschaft können Mischlinge zwischen verschiedenen Schildkrötenarten entstehen. In der Regel handelt es sich dabei um relativ nah verwandte Wasserschildkröten. Gelegentlich entstehen solche Hybriden auch in der Natur, aber meistens stammen sie von Zuchtfarmen oder aus Aquarienhaltung. Das ist einer der Gründe, weshalb ich empfehle verschiedene Wasserschildkröten-Arten getrennt zu halten.
Auf dieser Seite sind Fotos von einem Mischling aus Chinesischer Dreikielschildkröte (Mauremys reevesii) mit der Chinesischen Streifenschildkröte (Mauremys sinensis).
Von der Chinesischen Dreikielschildkröte ist bekannt, dass sie sich häufig mit anderen Schildkröten aus der Familie Geoemydidae paart und dabei überlebensfähige Schildkröten entstehen. Unter dem Namen Mauremys pritchardi wurde sogar eine Art beschrieben, von der sich später rausstellte, dass es sich um einen Hybriden aus einer männlichen Mauremys reevesii und einer weiblichen Mauremys mutica (Gelbe Sumpfschildkröte) handelt.
Weitere Hybriden der Chinesischen Dreikielschildkröte sind mit folgenden Arten bekannt: Amboina-Scharnierschildkröte (Cuora amboinensis), Vietnamesische Pfauenaugen-Sumpfschildkröte (Sacalia quadriocellata) und Japanische Sumpfschildkröte (Mauremys japonica).
Auch Mischlinge mit der Chinesischen Streifenschildkröte wurden bereits als eigene Art beschreiben. Die nicht mehr anerkannte Art Ocadia glyphistoma ist ein Hybrid zwischen einer männlichen Mauremys sinensis und einer weiblichen Mauremys annamensis (Annam-Sumpfschildkröte). Bei Ocadia philippeni (nach dem deutschen Schildkrötenexperten Hans-Dieter Philippen benannt) handelt es sich um einen Mischling von einer männlichen Mauremys sinensis mit einer weiblichen Cuora trifasciata (Asiatische Dreistreifen-Scharnierschildkröte).
Weitere Hybriden von Mauremys sinensis sind mit folgenden Wasserschildkröten bekannt: Japanische Sumpfschildkröte (Mauremys japonica) und Dornschildkröten (Cyclemys oldhami).
Bei der Pflege von Mischlingen hat man es natürlich etwas schwerer, da man den Bedürfnissen von zwei Arten gerecht werden muss. Daher ein paar Tipps: Bei beiden Arten gucken wie die Haltungsbedingungen sind. Bei der Temperatur würde ich mich an der Art orientieren für die ich die höhere Temperatur angegeben habe. Bei der Ernährung muss man gucken, der Anteil pflanzlicher Nahrung muss ausprobiert werden, ob der Geschmack eher der einen oder der anderen Art entspricht.